Über mich

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dies wird ein Blog über mein Leben. Ein Leben mit einer chronischen Krankheit, mit zwei kleinen Kindern mit Eltern und Großmutter in einem Haus, einem übergewichtigen Hund und ständigen Geldproblemen. Ich kämpfe an allen Ecken und zusätzlich habe ich das Bedürfnis entdeckt zu schreiben. Was? Alles! Meine Krankheit, Gedichte, Erotik und das, was so passiert. Und in allem möchte ich den Spannungsbogen finden, um ihn bis zum Schluss zu halten. Ob es mir gelingt, lesen Sie hier …

Dienstag, 12. September 2017

ein neuer (Lebens)-Abschnitt

nicht zu fassen. Ich bin wieder drin. Drin in meinem Blog und drin im Internet. Im Leben steck ich sowieso viel zu tief drin und da würd ich schon mal gerne raus. Zum Spannungsbogen Der ist schon fas gerissen in der Zwischenzeit. Aber dazu später mehr...

Samstag, 10. September 2011

tagebuch - Warum?

Nach längerer Auszeit, melde ich mich wieder zu Wort. Ich war beschäftigt und verliebt. Hier meine aktuelle Gemütslage!

Warum?

Die Frage nach dem „warum“ wird uns wohl alle immer wieder beschäftigen. Kann diese Frage jemals geklärt werden? Will ich diese Frage klären?

Immer mal wieder und zurzeit erst recht.

Warum habe ich geheiratet? Warum habe ich Kinder in diese Welt gesetzt? Warum habe ich in der Schule es nicht geschafft, Lateinvokabeln zu lernen? Warum habe ich mich wieder verliebt?

Geheiratet habe ich, weil ich auch mal heiraten wollte und ein großes Fest mit mir als Prinzessin am Tisch! Und dieser Mann war der richtige zu diesem Zeitpunkt. Kinder habe ich aus immer noch vorhandenem jugendlichem Rebellenverhalten und weil ich immer eine Tochter haben wollte. Der Zeitpunkt war günstig. Tja, die Frage nach dem falschen Lernverhalten werde ich wohl nie klären, und wozu es gut war, weiß ich immer noch nicht. Die Frage warum ich mich wieder Hals über Kopf verliebt habe hingegen, kann ich klären. Ich glaube noch immer daran, dass es den richtigen Lebenspartner für mich gibt.

Jetzt stehe ich wieder da und frage mich, was hat es mir gebracht?

Die Erkenntnis, dass Urlaube auch sehr schön sein können. Dass es Männer gibt, die auch mit Kindern Spaß haben können. Dass es intelligente und lustige Männer gibt. Und die Erkenntnis, dass es in meinem Alter keine passenden Männer ohne Vorleben gibt.

Aber um es mal positiv zu betrachten. Es war schön, wenigstens für einen kurzen Zeitraum mal an mein Glück zu glauben. Wenigstens mal wieder das Kribbeln im Bauch gespürt zu haben und einen Sinn im Leben zu sehen.


OK! Wenn man diese Dinge erleben will, muss man auch mit den schlechten und traurigen Zeiten leben. Es ging mir jetzt nicht so schlecht, wenn ich ihn nicht kennengelernt hätte, aber ich hätte auch die schönen Zeiten nicht erlebt.

Ich würde kein schweres Sudoku innerhalb von 12 Minuten schaffen (ja 12 Minuten. Na gut, erst eins aber es können ja noch welche folgen) ich hätte nicht so viele Tangas in meinem Schrank. Ich wüsste nicht, wie gut „Blümchensex“ sein kann, und vieles mehr.

Also was will ich??

Dienstag, 5. April 2011

Schreibkurs

Ich habe am Wochenende an einem Schreibkurs teilgenommen. Schön war es, hat Spaß gemacht, und nette neue Kontakte geknüpft. Wahrnehmungsübungen, Schreibübungen und philosophische Gespräche. Die Kursleiterin ist allerdings der Meinung, man müsse sein innerstes Erforschen und die Tiefen seelischen Päckchen hervorholen, um sie dann niederzuschreiben. Hier eines meiner Werke, welches zu einem sehr deutlichen Kommentar ihrerseits geführt hat. „Also damit kann ich gar nichts anfangen!“ Ich finde es trotzdem gelungen.

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Mitteilung im örtlichen Kirchenanzeiger:

Liebe Gemeindemitglieder, wir wurden informiert darüber, dass es aufgrund akuter Überfüllung in den angrenzenden Höllen einen Aufnahmestopp gibt. Seelen, die nur leicht schwarz sind oder kleinere Flecken und Löcher haben, bringen sie bitte mit dem dafür eigens zu erwerbenden Seelensäckchen wieder in den Umlauf.

Hierzu wird in allen Gemeinden jeden dritten Montag im Monat ein Fahrzeug die deutlich sichtbaren Säcke auf dem Bürgersteig einsammeln und diese zur Wiederverwertung bringen.

Gerne können sie hier auch gebrauchte und belastete Seelen zum Eigenbedarf käuflich erwerben. Im Angebot haben wir zur Zeit Börsenmakler-Fragmente und Politikerstückchen. Diese sind mit geringem Aufwand wieder grün oder rot zu lackieren und sehen damit verblüffend neu aus. Lassen sie sich überraschen, welch interessante Verwandlungen somit entstehen können. Selbst bekannte Personen im öffentlichen Leben haben davon gebrauch gemacht und die Erfahrung zeigt, dass auch schnell maskierte Teilaspekte gewinnbringend eingepasst werden können.

Verlieren sie keine Zeit mit missbrauchten Kinderseelen oder Mastzüchterstücken. Die Aufbereitung kann sie Jahrzehnte kosten.

Wir freuen uns auf rege Beteiligung.

Ihre Kirchengemeinde

Mittwoch, 30. März 2011

der neue Ranzen

Es ist vollbracht. Nach einer Woche suchen, lesen, ansehen, ausprobieren und nachdenken ist er gekauft. Der funkelnagelneue Schulranzen für meine Tochter. Und auch noch der, den sie sich selbst ausgesucht hat. Ich fand ihn nicht so ­dolle. Meine Tochter lässt sich auch ohne größere Probleme beeinflussen, mit Argumenten wie – „zu teuer“ das kennt sie schon, oder auch – da gibt es nicht so viel dazu, oder ­neeee der andere ist viel schöner. Na gut. „Der ­Die ­Das“ 850 gramm und 20 l Volumen, mit gefülltem Mäppchen und Turnbeutel, was will man mehr. Und dann noch günstiger als im Laden. (Ach so, altes Model den gibt es sowieso nicht mehr, na ja) Sie wird begeistert sein, dann bin ich es auch. (Ich bin ja auch mit guten Argumenten zu beeinflussen, jetzt weiß ich woher sie das hat ;-))

Der Herr Papa, der sich nebenbei seine Mietwohnung umbaut, hat gerade mehrere 100 Euro in (neue) Fußbodenleisten gesteckt, nachdem er den Boden mit (neuem) Parkett ausgelegt hat (mit ebenfalls viel Geld), erdreistet sich zu sagen: „Das der mehr als 20 Euro kostet wundert ihn. Das gibt es doch billiger!“

Ohne weitere Worte …

Da kommt nix

Hier eine Entschuldigung für alle meine regelmäßigen und zufälligen Leser. Ich befinde mich gerade in einer eher schlechten Verfassung und meine Motivation ist so gering wie die Energie mich aus meinem Bett herauszubewegen. Aber das wird bestimmt bald wieder, wie immer.

Samstag, 26. März 2011

Ich bin nicht... 1b-wie alles begann

Nach persönlich anstrengenden Tagen, der Überarbeitung sowie erneuter Verarbeitung meines Textes, geht es endlich weiter.

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Dann kam der Liquor-Test. Rückenmarksflüssigkeit wird mit einer Kanüle entnommen und auf irgendeinen Titer (Eiweißeinheiten?) geprüft. Ist der über Vier, ist die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung an Multipler Sklerose sehr hoch.

An einer Uni-Klinik gibt es ja eine Menge Mediziner, die noch Arzt werden wollen und ihre Erfahrungen am lebenden Objekt machen müssen. Einige davon traf ich an diesem Tag.

Mir wurde mitgeteilt, dass diese Untersuchung sehr wichtig sei, völlig problemlos, ich danach etwas müde sein würde und viel trinken müsse. Das war es zu meiner Information. Als sie dann kamen, erklärten sie mir den genaueren Ablauf, und weil ich das erste Mal wirklich alleine im Krankenhaus war, auf mich allein gestellt und nicht so recht wusste, wie es mir ging, konnte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht mal ein „Aber“ erwidern. Obwohl ich dreißig Jahre alt war, kurze Zeit vorher noch Abteilungsleiter war, fühlte ich mich klein, verunsichert, hilflos und ausgeliefert.
Es war später Vormittag, das Krankenhauszimmer weiß und sauber. Meine Bettnachbarin und ich hatten Glück einen Balkon zu haben. Das wertete dieses Zimmer ungemein auf. Sie wurde gebeten, draußen zu warten.

Der Stuhl war kalt und aus leicht abwaschbarem Material ich denke Plastik und Metall, ich musste mich umgedreht auf ihn setzen, den Körper nach vorne auf das Bett legen, den Rücken schön krumm machen und entspannen. Es kann schon sein, dass die Einstichstellen lokal betäubt wurden, aber daran kann ich mich nicht mehr erinnern. Doch die Kanüle sehe ich noch heute vor mir. Sie wurden vorher schon bereitgelegt und ich betrachtete die Utensilien mit keinem guten Gefühl.

Die Sache dauerte etwas länger als geplant. Ich hatte hinterher acht Einstiche in meinem unteren Rücken. Beim Ersten ging es irgendwie noch. Das Gefühl eine Nadel ins Kreuz geschoben zu bekommen – ohne Betäubung und bitte ruhig weiteratmen und entspannen – ist eine Sache, wenn man dann spürt, wie der rechte Ischias getroffen wird, eine völlig andere.

Die Personen hinter meinem Rücken wurden abwechselnd mal mehr mal weniger, hektisch wurden die Tücher, um das Blut aufzufangen gewechselt. Diese Nervosität bekam ich genau mit. Ich weiß noch, dass ich sicher war, die Einstiche waren mehr als acht. Aber nur acht konnte man hinterher zählen. Eigentlich sollte es ja auch nur einer werden. Ich hatte das Gefühl es dauerte Stunden. Und immer wieder noch mal entspannen und das atmen nicht vergessen. Leute kamen ins Zimmer, andere gingen und ich saß immer noch auf dem Stuhl. Irgendwann funktionierte es wohl. Dann durfte ich mich wirklich entspannen. Wieder normal hinsetzen und mir das entstandene Chaos ansehen. Mehrere Tücher, Kanülen, Tupfer, und Flaschen mit irgendwelchen Flüssigkeiten lagen auf dem Rollwagen hinter mir. Die Personen waren weniger geworden. Ich wurde ­gebeten etwas zu trinken und mich hinzulegen.

Stunden später entschuldigte sich der Arzt bei mir. Normalerweise geht das ganz problemlos und dies war eine Ausnahme.

Leider ist mein Körper auch an dieser Stelle nicht so, wie die Schulbücher es vorschreiben. Mit der Nadel wird am Rücken an der Wirbelsäule eingestochen, solange bis auf einen Widerstand getroffen wird. Den überbrückt man mit leichtem Druck, dann kann man die Flüssigkeit laufen lassen. An meiner Wirbelsäule ist aber kein leicht zu überwindender Widerstand. Bei mir ist es hart. Der Arzt hatte Bedenken falsch zu sein und rutschte dann immer seitwärts ab. Das war dann mein Ischias. Viele unentspannte Atemzüge später waren sie fertig. Ich auch. Ich bin das erste Mal in meinem Leben wirklich zusammengebrochen. Ich krümmte mich auf meinem Bett, Richtung Wand zusammen, zog die Decke über mich und weinte einfach nur.

Mittwoch, 23. März 2011

Ich bin nicht ... 1a-wie alles begann

Ja, selbst zehn Jahre später erinnere ich mich ungern an diese Zeit. Wie wohl jede Krankheit kam auch diese gerade sehr unpassend. Mitten im Leben, einfach so. Ich war dabei, es wieder aufzubauen. Mit einer Weiterbildung zum „Applikationsentwickler ­Multimedia“ und ich ­hatte gerade mit dem Modul Javascript begonnen. Pech! Das Wissen fehlt mir bis heute. In der Klinik wurden alle möglichen Untersuchungen gemacht, Kernspin, und physiotherapeutische Übungen jeden Tag. Die fand ich lustig und aufschlussreich. Bis zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, was ein Seiltänzergang ist. Jetzt weiß ich es. Einen Schritt vor den anderen, kleine Schritte und gerade gesetzt. Es war nicht machbar. Die Krönung ist es, das ganze mit geschlossenen Augen zu versuchen. Je nach Verfassung kann ich mich auch heute noch gerade so halten und drohe doch umzufallen. Aber mal ehrlich, wann braucht man das im alltäglichen Leben? Ich balanciere nicht mehr auf Gehsteigen oder umgefallenen Bäumen. Ich denke darauf kann ich guten Gewissens verzichten. Ich fand das alles nicht so dramatisch. Ich wusste ja auch nicht, was noch kommen sollte. Zu diesem Zeitpunkt fand ich die Versuche mir Spritzen in die Venen zu legen wesentlich schlimmer. Und die regelmäßigen Kortisoninfusionen, mit Stundenlangem herumliegen. Und jedes Mal eine neue Nadel. Anstatt einfach eine zu legen und nach einer Woche auszuwechseln. Nein, jedes Mal aufs Neue. Meine Venen versagten die Zusammenarbeit. Erstrecht, wenn ich nicht wirklich wollte. Das machen sie bis heute. Entweder rollen sie weg oder sofern doch getroffen, klappen sie einfach zusammen. Die Krankenschwestern waren hartnäckig und klopften auch noch auf der Hand rum. Das war eine der Venen, die deutlich sichtbar bereitlag. Und doch wollte sie nicht immer.
Inzwischen weiß ich, dass ich gleich nach dem Narkosearzt frage oder zum Notarzt gehe. Die haben erstens keine Hemmungen und zweitens doch mehr Gefühl im Finger. Dann klappt das Ganze ohne die kleinsten Probleme. Und auch noch an der besten Stelle im Arm. Nun, man lernt ja nicht aus.
Zurück zu meinem Aufenthalt in der Uni-Klinik. Hier probierten sich eine Menge Krankenschwestern und neue angehende Ärzte an mir aus. Die Venenentzündung am Handgelenk war die schmerzhafteste Erfahrung die ich machen durfte, bis dahin.